Black Friday und seine Maschen

Einen Tag nach Thanksgiving startet traditionell das Weihnachtsgeschäft. In den USA ist das der Black Friday. Von dort hat sich dieser Schnäppchen-Tag nach Deutschland ausgeweitet.

Am Black Friday wird man von vielen Rabatten angelockt. Mit viel Werbung bieten Händler vermeintliche Schnäppchen an. Aber nicht immer garantieren die angeblich niedrigen Preise eine Ersparnis. Um ein gutes Angebot zu machen, sollte man sich den Manipulationsversuchen bewusst sein.

Warum Menschen am Black Friday einkaufen

Viele Leute berichten am Black Friday von guten Schnäppchen.

Verbraucherpsychologen gehen davon aus, dass ein Teil der Begeisterung auf die ursprünglichen Triebe zurückzuführen ist. Im Gegensatz finden diese in der modernen Welt keine Anwendung mehr. Jedoch hat Jagen und Sammeln Ähnlichkeiten zum Einkaufen. Außerdem wird zusätzlich der angeborenen Wettbewerbstrieb befriedigt, indem wir jemand anderen um das beste Angebot schlagen.

Auch das Gehirn spielt beim Kauf eine wichtige Rolle. Es hat sich gezeigt, dass Einkäufe das Belohnungssystem des Gehirns anregen. Wörter wie Rabatt oder Sonderangebot aktivieren diese Region besonders. Es gibt im Gegenzug auch Regionen im Gehirn, die abwägen, ob der Kauf notwendig ist. Diese sind kaum noch aktiv, wenn der Käufer mit Schnäppchen konfrontiert wird. Sie kaufen ein ohne Rücksicht, ob wirklicher Bedarf da ist.

Manipulationsversuche

Jedoch ist es unklar wie viel man am Black Friday sparen kann.. Es ist wichtig, sich der Manipulationsversuche der Einzelhändler bewusst zu sein. Dadurch kann verhindert werden, dass man zu viel ausgibt. Aber auch Spontankäufe werden vermieden. Im Folgenden werden die gängigsten Manipulationsversuche erläutert.

Irreführende Preise am Black Friday

Käufer nennen niedrigere Preise als Hauptgrund für den Einkauf am Black Friday. Aber es ergibt nur Sinn, das zu kaufen was sie tatsächlich brauchen. Nur dann könnten Sie von den günstigeren Preisen zu profitieren. Dies passiert jedoch nicht immer. Der Sonderpreis ergibt sich aus der unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) des Herstellers. Die hohe UVP verlangt aber fast kein Händler. Angebliche Rabatte von 50 Prozent schmelzen dann zu einer realen Ersparnis von 10 oder 20 Prozent zusammen. Somit wird der Originalpreis künstlich überhöht.

Es können höhere Rabatte wzb. 20 % angeboten werden, da durch die UVP die Originalpreise künstlich erhöht werden.
Durch einen künstlich erhöhten Originalpreis wird mit höheren Rabatten geworben.

Gruppenzwang am Black Friday

Der Black Friday lebt durch den Gruppenzwang. Wenn Menschenmassen in die Läden strömen, muss es sich lohnen. Vielleicht steigt deshalb die Zahl der Menschen weiter an, die am Black Friday einkaufen. Dadurch kaufen immer mehr Leute am Black Friday ein. Wir werden auch von anderen Käufern beeinflusst. Zum Beispiel, wenn wir diese mit bestimmten Marken von Elektronik oder Taschen aus Läden sehen.

Manipulieren der Sinnesorgane

Der Einzelhandel steuert mit bestimmten Signalen unser Unterbewusstsein an. Und zwar ist man in Geschäften verschiedenen Reizen ausgesetzt. Einzelhändler haben viele Möglichkeiten uns zum Kauf zu bringen. Beispielsweise durch angenehme Düfte. Aber auch Farben werden genutzt, die unsere Kaufbereitschaft erhöhen.

Fröhliche Musik bringt die Kunden zum Beispiel in eine gute Stimmung. Und in guter Stimmung kauft man schneller, weil man dann den Verlust weniger spürt.

Am Black Friday werden viele auffällige Rabatt-Schilder aufgehängt.
Rote Rabatt- schilder ziehen die Kunden an, da sie mit etwas besonderem verbunden werden und verleiten damit zum Kauf

Produktknappheit und Angebotsfristen durch den Black Friday

Am Black Friday werden den Menschen zahlreiche Angebote gemacht. Die Käufer werden getäuscht, dass sie ein einmaliges Angebot erhalten haben. Mittel hierfür ist die Begrenzung der Dauer des Rabatts und der Anzahl verfügbarer Artikel.

Außerdem berichten Käufer, dass sie einen Nervenkitzel spüren. Sie sind aufgeregt, da sie ein “einmaliges” Angebot ergattern konnten. Wohingegen dies dazu beiträgt, dass Menschen Impulskäufe tätigen. Denn der Handel zwingt damit zu einer schnellen Entscheidung.

Solche Manipulationsversuche nutzen unsere Angst, etwas zu verpassen. Wenn man dann etwas unnötiges kauft, bereut man es später. Dies wird auch als Käuferreue bezeichnet.

Tipps für den Black Friday

1. Marktpreise kennen

Nur im Vergleich zum normalen Marktpreis kann man das angebliche Schnäppchen richtig einschätzen. Daher sollte man vor jedem geplanten Kauf die Preise vergleichen. Vergleichsportale im Internet geben einen guten Überblick. Sie müssen jedoch die Versandkosten berücksichtigen!

2. Einkaufsliste machen

Oft verleiten Schnäppchen zu einem Spontan-Kauf. Am Ende kauft man etwas, das man gar nicht braucht. Häufig landen Auslaufmodelle im Angebot. Käufer sollten also schon vorher wissen, welches Produkt sie kaufen wollen. Das Erstellen einer Einkaufsliste kann helfen. Lassen Sie nur Spielraum, wenn es sich um einen Vergleichskauf handelt.

3. Erstellen Sie ein Budget

Eine Planung im Voraus ist sinnvoll, wenn Sie am Black Friday für Impulskäufe anfällig sind. Halten Sie sich genau an das, was Sie sich leisten können. Vereinbaren Sie daher vorher ein Budget.

4. Bar zahlen

Das Kaufen mit Kreditkarte erleichtert es dem Gehirn, den eigentlichen Geldverlust zu verdrängen. Wenn Sie etwas kaufen und dafür Scheine geben müssen, dann ist der Verlust in dem Moment viel deutlicher. Ab einer gewissen Höhe ist dieser Verlust dem Gehirn unangenehm.

Durch den Kauf auf Karte wird der Geldverlust weniger bewusst

5. Nehmen Sie sich Zeit

Sind Sie sich unsicher, dann sollten sie keine vorschnellen Entscheidungen treffen. Wichtig ist es, einen zeitlichen Abstand zur Kaufentscheidung zu haben. Besser ist es den Laden zu verlassen und diesen gegeben falls ein zweites Mal aufzusuchen. Nach 30 Minuten wollen die meisten die Hälfte der ersehnten Produkte nicht mehr haben.

6. Gehen Sie nicht alleine shoppen

Es ist ratsam mit einer weiteren Person einkaufen zu gehen. Diese kann die Notbremse ziehen, wenn der Warenkorb zu voll wird. Wichtig ist, dass der Shoppingpartner bestenfalls weniger anfällig auf Angebote ist, als Sie selber.

7. Machen Sie sich die Manipulation bewusst

Dem eigenen Bewusstsein sollte die emotionale Manipulation bekannt sein. Somit können stattdessen die rationalen Teile des Gehirns anzapft werden. Sie können sich auch darauf vorbereiten. Dadurch kann einfacher festgestellt werden, ob die zum Verkauf stehenden Waren langlebige Anschaffungen sind.

Außerdem: Vorher keine Schmerzmittel nehmen. Diese wirken nämlich entspannend. Auch auf die Region im Gehirn, die beim Kauf die Notwendigkeit einschätzen würde.

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